Von Hoffnung zu Schmerz und zurück – erlaubst du dir das wirklich?
Vor einigen Tagen hatten wir einen Stammtisch zum Emotionszentrum und haben dort sehr ausführlich über die Tiefs in der Wellenmechanik des definierten Solarplexus gesprochen. Spannend auf jeden Fall, aber am Ende kam eine Aussage einer Teilnehmerin, die mich zum Innehalten bewegt hat und mich in den letzten Tagen auch noch weiter beschäftigte.
Es ging darum, dass sie sich den Tiefs der Wellen mittlerweile hingeben kann, aber es ihr sehr schwer fällt das Hoch zu fühlen und zuzulassen. Sie konnte nicht sagen, wann sie das letzte mal so richtig vor Freude ausgerastet ist, diese Euphorie in sich gespürt hat und das Leben einfach nur gefeiert hat. Und das hat mir zu denken gegeben.
Fühlst du wirklich ALLES?
Wir sprechen so oft über die Tiefs in den emotionalen Wellen, dass wir ganz vergessen haben, dass so viele Menschen sich auch die Hochs ihrer Welle nicht erlauben, weil sie gelernt haben, dass sie zu viel sind.
„Jetzt übertreib mal nicht.“
„Beruhig dich mal wieder.“
Es gehört in unserer Gesellschaft schließlich zum guten Ton zu Jammern und sich zu beschweren. Aber so richtig ausgelassen und glücklich sein? Das ertragen die meisten nur schwer.
Gefühle werden seit Jahrtausenden von der Gesellschaft unterdrückt. Es gehört sich eben einfach nicht, und zwar weder in die eine noch in die andere Richtung. Wir lernen schon als Kind unsere Gefühle zu kontrollieren und zu regulieren oder sie einfach zu unterdrücken, indem wir uns ablenken. („Kriegst auch nen Eis dafür“).
Wir sind duale Wesen
Wir bestehen aus Yin UND Yang, aus Licht UND Schatten, aus Tiefs UND Hochs. Und dann konzentrieren wir uns doch so oft nur auf die eine Seite in uns. Aber klar wir wurden ja auch dahingehend konditioniert. Typisch Mensch.
Wir nehmen sofort wahr, wenn es uns schlechter geht. Aber wenn es uns gut geht, dann ist das selbstverständlich (Passt schon oder?). Wir fühlen sofort, wenn wir Schmerzen haben im Körper oder krank sind, aber wenn unser Körper fit und gesund ist, dann ist das selbstverständlich. Wir sehen sofort, wenn etwas schief läuft in unserem Job, unseren Beziehungen, unserem Leben, aber wenn alles gut läuft, dann ist das selbstverständlich. Wir nehmen das „Gute“ oft nur mit halb so viel Aufmerksamkeit wahr, wie das „Schlechte“ in unserem Leben.
Und selbst im Dekonditionierungsprozess beschäftigen wir uns dann intensiv mit unseren Schatten, den Nicht Selbst Themen und sehen uns an, wo wir uns noch nicht leben. Klar, das ist wichtig für unseren Prozess, aber wir dürfen die andere Seite nicht vergessen! Wir sind dual!
Hoch und Tief im Solarplexus
Und das Emotionszentrum ist eins der wichtigsten Zentren in unserem Design, vor allem im Hinblick auf die Evolution in den nächsten Jahren (mehr dazu in einem anderen Blogbeitrag). Der definierte Solarplexus muss (ja, ich hab das böse Wort gesagt) lernen seine Emotionen zu fühlen und zwar alle! Nur, wenn ich mir die ganzen Human Design Inhalte so anschaue und auch die Menschen in meinem Umfeld in ihrem Prozess beobachte, dann sehe ich, wie sich alle mit den Tiefs der emotionalen Wellen beschäftigen (ich auch bisher), aber wir vergessen unsere Aufmerksamkeit auch auf die Hochs zu legen.
Es ist wirklich wunderschön zu beobachten, wenn der definierte Solarplexus sich erlaubt, sich in seine tiefe Welle hineinfallen zu lassen und das ganze Spektrum dieser schmerzhaften Gefühle zuzulassen und bewusst damit umzugehen, statt sich damit zu identifizieren. Ja, in der Dekonditionierung lernen sie, dass es ok ist „zu viel“ zu sein, „zu viel“ zu fühlen, aber oft wird dabei nur von der Tiefe gesprochen.
Aber erlaubst du dir als definierter Solarplexus auch „zu viel“ zu sein in deinem Hoch. Deine ganze Euphorie mit deinem Umfeld zu teilen? Dich voll reinzustürzen ins Glücklichsein? Die Hoffnung in dir mit jeder Faser und jeder Zelle deines Körpers zu spüren und zuzulassen? Das Leben zu feiern und zu tanzen? Oder wie oft bereitest du dich schon im Hoch auf das nächste Tief vor? – „Lieber nicht so hoch fliegen, dann falle ich nicht so tief.“
Oder rastet dein Nervensystem beim kleinsten Hochgefühl schon aus, weil du dich nicht „sicher“ damit fühlst? Weil man dir vielleicht zu oft gesagt hat, dass drüber bist oder sogar hysterisch, weil du in einer Welle aus Glücksgefühlen den Lachflash des Jahrhunderts hattest. Hat man dich vielleicht sogar belächelt oder ausgeschlossen, weil du voller Euphorie von deinen Ideen und Hoffnungen erzählt hast, weil sie doch viel zu unrealistisch sind?
Im Hoch der Welle ist nun mal alles möglich und da darfst du träumen und fliegen.
Es ist so unfassbar wichtig, dass die definierten Solarplexi sich ihre emotionalen Wellen erlauben – und zwar in beide Richtungen! Sie dürfen wieder lernen ihre Gefühle zuzulassen und vor allem auch bewusst und achtsam damit umzugehen. Und zwar nicht nur für sie selbst, sondern auch für die 50% undefinierter Solarplexi da draußen. Denn glaub mir, unterdrückte Emotionen sind wirklich schmerzhaft für beide Seiten.
Wir müssen auch über die Hochs sprechen
Ich selbst habe einen komplett offenen Solarplexus und spüre die Emotionen meines Umfelds sehr stark. Und bis vor einigen Jahren war es für mich fast unerträglich andere Menschen im Tief ihrer Welle auszuhalten, während ich auf der anderen Seite aber fast süchtig war nach den Emotionen, die ich in mir wahrnehme und verstärke, wenn jemand in meinem Umfeld in einem Hoch ist. Wow, das ist einfach so yummi und euphorisierend.
Allerdings muss ich feststellen, wenn ich zurück schaue, dass viel öfter die Momente in meinem Leben gab, in denen ich die schweren tiefen Gefühle in mir spüren konnte oder die Ausgeglichenheit meines Gegenübers. Aber diese ekstatische Gefühlsbombe??? Hm, ehrlich gesagt kommt das recht selten vor. Vielleicht ist es auch deswegen so besonders lecker für mich, wenn ich mal dabei sein kann.
Dabei sind die Wellen des definierten Emotionenszentrums ja schließlich auch nicht nur einseitig. Sie bewegen sich auf UND ab. Und da wir uns nur in der Dualität ganz erleben können, würde ich hier mal die Behauptung aufstellen: Wenn du als definierter Solarplexus nicht bereit bist deine Hochs voll auszuleben, wirst du auch niemals das ganze Geschenk in den Tiefs erfahren. Solang du auf der einen Seite im Widerstand bist, wird auch die andere Seite dich immer wieder herausfordern. Was denkst du?
Für mich war diese Aussage ein Anstoß auch für mich nochmal genauer hinzuschauen. Für mein eigenen Experiment und auch als Human Design Lehrerin. Da darf sich die Perspektive nochmal etwas erweitern.
Human Design lernen
Und genau deswegen wird es auch in der Neuauflage der Signature Basic Ausbildung, meiner Human Design Grundausbildung, diesmal auch noch mehr um die Wellen in diesem Zentrum gehen und zwar im Hoch UND im Tief. Und wir schauen uns auch in den anderen Zentren nicht nur die Schatten an, sondern auch, was du hier schon lebst und welche Geschenke du mitbringst.
Im August startet einmalig eine Liverunde dazu und du kannst dich gerne auf die Warteliste setzen, um alle Infos per Mail zu bekommen, wenn es los geht. Hier kannst du dich unverbindlich eintragen:
Von Herzen,
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