oder wie Human Design dir den A*sch retten kann
In meiner Jugend hatte ich mich völlig verloren, habe wirklich jeden Sh*t mitgenommen und mehr als 3 mal auf die heiße Herdplatte gefasst (6er Linie in der ersten Phase lässt grüßen). Meine Familie hatte schon aufgegeben daran zu glauben, dass aus mir noch was „gescheites“ wird. Ich fühlte mich immer irgendwie als das schwarze verstoßene Küken.
Mein Leben im Umbruch
Ich hatte lange keinen Plan, was für mich das richtige ist, also hab ich alles mögliche angefangen und wieder abgebrochen. Beziehungen, Jobs, Wohnorte, Freundschaften… nichts hatte so richtig Bestand und das ist in der heutigen Gesellschaft nicht gern gesehen. Ich konnte nichts „durchziehen“, weil ich gar keine Verbindung zu meiner sakralen Stimme hatte und ständig in die falschen Situationen gerannt bin und dann schnell wieder alles hingeschmissen habe. Ich hab mich immer wieder ausprobiert (6er Linie in der ersten Phase) und hab mich gleichzeitig dafür geschämt und versteckt (offener Solarplexus). Es war nichts gut genug, weder für mich noch für mein Umfeld. Ich hatte oft das Gefühl zu brechen.
Mit Anfang 30 kam dann ein Umbruch (2. Phase der 6. Linie). Ich hatte mir in meinen Mitte Zwanzigern ein Leben errichtet, nach dem was von mir erwartet wurde (Haus, Garten, Familie, gescheite Ausbildung, sicherer Job). Mit 32 hab ich ALLES über den Haufen geworfen. Job gekündigt, selbstständig gemacht, Freundschaften gebrochen, Beziehung beendet, mich neu entdeckt.
Und dann kam Human Design in mein Leben und das alles machte auf einmal irgendwie Sinn. Ich verstand plötzlich, was diese Zerrissenheit und diesen Frust in mir auslöste, warum ich nie so richtig zufrieden war mit meinem Leben und immer nach mehr gestrebt habe (hallo Nichtselbst undefiniertes Ego). Ich hatte versucht jemand zu sein, der ich nicht bin. Ich hatte den Zugang zu mir verloren und zwar schon sehr früh und ich habe so viele dumme Entscheidungen getroffen. Und dann ich fing an, in mein Experiment einzusteigen. Und das ist sicherlich nicht immer einfach.
Human Design wirklich leben ist ein langsames Bewusstwerden der eigenen Dummheit
Sorry, wenn ich das so banal ausdrücke, aber so erlebe ich es in meinem Experiment wieder und wieder. Nicht, das unser Verstand dumm wäre, sicher nicht, aber ihm die Kontrolle über das Leben zu überlassen ist ziemlich blöd. Denn es bringt uns jedes Mal in Situationen, die uns frustrieren. Es lässt uns mit Menschen in Verbindung gehen, die uns gefühlt jeglicher Energie berauben. Es bringt uns an Orte, an denen wir uns total unwohl fühlen und wo sich alles um uns herum irgendwie gefühlt gegen uns richtet. Es lässt uns Jobs verrichten, die uns nicht erfüllen, sondern uns eigentlich nur frustrieren.
Ist schon irgendwie dumm oder? Vor allem, wenn wir mit Human Design ja dann wissen, wie es anders geht. Wie wir den Widerstand im Leben eliminieren können. Wie wir uns mehr im Einklang befinden mit den inneren und äußeren Kräften.
Aber der Verstand ist nun mal laut und unbequem und bringt uns immer wieder vom eigentlichen Weg ab. Aber das ist das Experiment. Keiner hat gesagt, dass es leicht geht und vor allem geht es nicht mal eben und schnell schnell. Dein Design zu leben, heißt dich Strategie und Autorität hinzugeben. Und das bedeutet die Kontrolle loszulassen. Und das braucht Zeit und vor allem sehr viel liebevolle Geduld.
Jahrzehnte hast du deinem Verstand oder der Meinung anderer Menschen mehr vertraut als dir selbst. Da darfst du jetzt auch immer mal wieder ein paar Schleifen drehen, bis du so richtig ankommst in deiner Körperintelligenz. Passiert mir auch nach 5 Jahren Experiment immer mal wieder.
Dieses Experiment ist ein schmerzhafter Prozess
Es dauert oft Jahre, um sich wirklich bewusst zu werden, in was für einer Scheiße 💩 man eigentlich steckt, weil man sein Leben lang dem eigenen Verstand gefolgt ist. Denn dies braucht absolute Ehrlichkeit zu sich selbst. Und unser Verstand belügt uns täglich. Er hält uns in einer Illusion gefangen, dass wir genau das sind. Dies zu entlarven braucht Zeit und es braucht die Bereitschaft sich selbst wirklich ohne dem Verstand zu begegnen. Nackt, roh, verletzlich, ehrlich. Das gehört zum Experiment, aber es ist sicherlich nicht einfach.
Denn diese Momente, in denen man sich klar wird, dass man irgendwie im falschen Leben gelandet ist, sind schmerzhaft, herausfordernd und reißen Wunden auf. Sie lassen dich (ver-)zweifeln, vor allem in deinen melancholischen Phasen oder im Tief der Welle. Auf einmal nimmst du die Brille der Illusion ab und siehst, wie dein Leben wirklich ist. Und manchmal reißt es dir den Boden unter den Füßen weg.
“Das hab ich gemacht?
Wie bin ich hier hin gekommen?
Bin das wirkich ich? Will ich so leben?
Und vor allem, was kann ich jetzt tun, um möglichst schnell hier raus zu kommen?”
Ja diese Fragen werden präsent und sie werden dich quälen. Denn sie sind am Ende wieder nur von deinem Verstand, der nach einer Lösung für das Problem sucht. Eine Antwort auf die Frage. Einen Sinn hinter den Dingen. Dein Verstand liebt es, dich verrückt zu machen, so dass er dich am Ende wieder kontrollieren kann, weil du aufgibst.
Dieses Experiment ist ein Akt der Selbstliebe
Human Design gibt dir die Chance dich aus dieser Kontrolle zu befreien, Bewusstein zu schaffen, dich selbst wirklich zu sehen, wie du gemeint bist, nicht wie du geformt wurdest. Und dieses Experiment ist kein Spaziergang im Kornblumenfeld, denn es bedeutet vor allem mit dir selbst wirklich ehrlich zu werden und zu erkennen, wo du dich selbst belügst, dir etwas vormachst oder versuchst jemand zu sein, der du nicht bist.
Dein Design zu leben und damit zu experimentieren ist eine Liebeserklärung an dich selbst. Und Liebe tut manchmal weh, Liebe lässt los und Liebe empfängt und Liebe ist vor allem eins: Bedingungslos!!!… Lerne dich selbst zu lieben und zwar so wie du WIRKLICH bist, dann kommt das Leben zu dir.
Dieses Experiment löst dich aus deinen Erwartungen
Es geht ums Annehmen und ums Loslassen. Denn erstmal wirst du aus deinem Verstand versuchen, es zu verändern. Mit den Informationen aus deinem Design etwas zu machen. Das ist ganz natürlich. Aber es kommt der Moment, indem du merken wirst, dass dich das wieder nur noch weiter von dir weg bringt.
Du darfst dich erstmal sehen. Jetzt. Hier. In diesem Leben, dass du dir mit deinem Verstand geschaffen hast. Und auch wenn dir nicht gefällt, was du siehst, dann darfst du diesen 💩haufen erstmal annehmen. Und zwar ehrlich. Es ist, wie es ist. Und es geht nicht darum jetzt aktiv etwas zu verändern, sondern es geht darum, es anzunehmen. Bedingungslos und voller Liebe. Und nur dann kannst auch beginnen loszulassen.
Und was ich auch sehr wichtig fand für meinen Prozess, um zu verstehen, was dieses Loslassen bedeutet: Es geht vor allem darum sämtliche Vorstellungen und Erwartungen aufzugeben darüber, wer man sein will. Nicht jeder von uns ist dazu designed ein selbstständiges Business zu führen, nicht jeder von uns ist dazu designed Kinder zu bekommen und großzuziehen, nicht jeder von uns ist dazu designed finanziell reich zu werden, nicht jeder ist dazu designed in einer entspannten perfekt laufenden Beziehung zu leben… Und jede dieser Vorstellungen und Wünsche entspringt in den meisten Fällen sowieso unserem Nichtselbst, weil diese nun mal so viel lauter in uns sind, wie unsere Wahrheit!
Dieses Experiment bringt dich in die Fülle
Was ich dir definitiv sagen kann ist, jeder von uns ist dazu designed sich erfüllt zu fühlen und in Fülle zu leben und diese Erfüllung äußert sich bei jedem anders
- Generator = Befriedigung
- Projektor = Erfolg
- Manifestor = Frieden
- Reflektor = Überraschung
Und wenn du wirklich bereit bist dein Experiment zu leben, dann wirst du genau diese Qualitäten in deinem Leben erfahren und entdecken und zwar in Momenten und Situationen, die du zum jetzigen Zeitpunkt, wahrscheinlich nicht damit in Verbindung bringen wirst.
Wenn du bereit bist deine Erwartungen ans Leben abzulegen und anzunehmen, was jetzt gerade ist, dann kannst du mit offenem Blick das sehen, was wirklich für dich bestimmt ist. Denn sonst werden dich deine Vorstellungen und Visionen immer einschränken, in dem, was du siehst. Das Leben und all seine Geschenke werden einfach an dir vorbeirauschen, während du auf das nächste Umsatzziel hinarbeitest, versuchst deine Beziehung zu otpimieren oder dich an einem Business festhältst, dass dich nicht erfüllt oder aber auch weil du so sehr damit beschäftigt bist, gegen dieses Leben zu kämpfen, im Widerstand zu sein mit dem, was gerade bei dir los ist oder was dir vielleicht auch fehlt.
Egal, wie rum du es drehst, du bist nicht präsent und du bist nicht bei dir. Du bist entweder in der Zukunft (“Wie will ich es haben?”) oder in der Vergangenheit (“So wie bisher will ich nicht weiter machen.”). Beides lässt dich nicht in deinem Körper ankommen. Aber wenn das Leben dir alles bringen dürfte und du völlig offen wärst zu empfangen, wie könnte dein Leben dann aussehen? Und wenn du antwortest: “Keine Ahnung und ich muss es auch nicht wissen, weil ich es in dem Moment spüren werde, wenn ich es sehe”, dann bist du auf dem richtigen Weg.
Dieses Experiment braucht Zeit
Man sagt das eigene HD Experiment dauert ein Leben lang. Aber die ersten 7 Jahre sind die intensivsten. Denn es braucht 7 Jahre, um jede Zelle in dir wieder auf DICH einzustellen. Und im 4. Jahr, auf der Hälfte der Reise, bekommt man das erste mal dieses Gefühl, dass es möglich ist. Alte und neue Zellen im Körper sind dann in Balance, das Alte überwiegt nicht mehr und es fühlt sich anders an, sich selbst zu leben und zu lieben.
Und ich kann das bestätigen. Es ist als wäre man die ersten 3,5 Jahre auf einen Berg gekraxelt. Man versucht all das Wissen zu greifen und zu verstehen, man versucht der eigenen Autorität zu folgen und die Konditionierungen aufzudecken, aber es ist irgendwie doch oft nicht so einfach. Klar, einen Berg hinauf zu klettern ist auch nicht einfach. Du siehst nicht, was dich oben erwartet. Du siehst nicht, was auf der anderen Seite ist. Und manchmal ist der Weg voller Steine oder es wird sehr steil und du kommst außer Puste, fällst hin und möchtest vielleicht auch hin und wieder aufgeben.
Aber irgendwann kommst du oben an und du wirst belohnt mit einer unglaublichen Aussicht. Du siehst so viel weiter, so viel größer. Deine Lungen füllen sich mit Sauerstoff und du stehst auf diesem Gipfel und bist unsagbar stolz und dankbar. Du schaust zurück und weißt, was du da geschafft hast. Du schaust nach vorn und weißt, wofür du es getan hast.
Das ist dieser Moment im Experiment, auf der eigenen HD Reise, indem sich der Zugang zu dir verändert. Dein Design fängt an sich dir zu entfalten. Du weißt nicht nur, wie du gemeint bist, du fühlst es. Und dann bekommt dein Experiment einen anderen Schwung. Vielleicht bleibst du eine Zeit und genießt den Ausblick und dieses Gefühl. Doch wenn du bereit bist den Berg hinab zu gehen, wirst du sehen, wie dein ganzer Körper und dein System Schwung aufnehmen. Es wird leichter, es wird geschmeidiger. Du siehst das Ziel vor dir und mit jedem Schritt verankert es sich tiefer in deinen Zellen.
Mein Experiment hat mich verändert
Ich bin genau hier – auf dem Weg nach unten. Ich habe den Ausblik genossen und fühle diese Freiheit in mir noch mehr ich selbst sein zu können. Das heißt nicht, dass ab hier alles nur noch easy wird, aber es geht jetzt bergab und ich sehe, wohin ich laufe und bin einfach zutiefst dankbar. Das Experiment verändert sich. Es ist jetzt nicht mehr so schmerzhaft, wenn der Verstand laut wird, aber dafür umso schmerzhafter, wenn er mal wieder gewinnt und mich in die inkorrekten Situationen treibt. Es tut weh, nicht mir selbst zu folgen. Und ja, das passiert immer noch. Aber das Bewusstsein ist klarer. Es passiert seltener. Weil mein Körper nun laut genug ist, um meinen Verstand zu übertönen.
Ich bin einfach so sehr in meinem eigenen Prozess und ich erlaube es mir immer mehr auf meinen Körper zu hören, statt meinem Verstand zu folgen, der das gar nicht verstehen will und uns schon Tod vom Baum baumeln sieht, weil wir kein Geld mehr haben, kein Dach über dem Kopf und alle Menschen uns verlassen werden (Ja er ist schon recht theatralisch). Aber es lohnt sich. Diese Stimme wird leiser und die Erfahrungen, die ich mache, sind unbezahlbar. Denn ich darf erfahren, wer ich wirklich bin, ohne all meine Vorstellungen.
Dieses Experiment ist nicht linear
Und dieser Dekonditionierungsprozess ist nicht, ich wiederhole NICHT, linear. Manchmal gehst du eben gefühlt wieder 3 Schritte rückwärts, weil du entweder an einer Kreuzung falsch abgebogen ist (hey das kann passieren, dein Verstand sitzt schließlich immer noch mit im Fahrzeug), zu schnell an einer Station vorbei gefahren bist (MG Speed lässt grüßen), mal wieder etwas länger unentschlossen auf dem Parkplatz stehen bleibst (Generatoren brauchen diese Parkphasen) oder auch einfach nur um Anlauf zu nehmen für den nächsten Quantum Leap. Du bist genau richtig, da wo du jetzt bist in deinem Tempo mit deinen Umwegen.
Wir alle dürfen liebevoller und achtsamer mit uns sein, wenn es um unseren eigenen Prozess geht. Oft wollen wir alles schnell, schnell. Am besten gestern, aber der eigene Dekonditionierungsprozess ist nicht immer einfach, nicht immer geradlinig und nicht immer flauschig und voller Glitzerstaub. Aber es ist DEIN Prozess und du darfst ihn ehren.
Nicht ohne Grund sprechen wir im Human Design von 7 Jahren der Dekonditionierung und zwar mit Auf‘s und Ab‘s. Nimm dir Zeit für dich und verurteile dich nicht für deine Umwege. Vielleicht stellst du am Ende der Reise auch fest, dass es gar keine waren.
In dieser Podcastfolge nehme ich dich mit in einen dieser Prozess in meinem Experiment, in der mein Verstand mich ausgetrickst hat und wie ich es entdeckt habe. Viel Spaß beim reinhören.
Folge deiner Strategie.
Ehre deine Autorität.
Liebe dich selbst.
Deine